Donnerstag, 17. Mai 2018

2018-05-16 - Fahrt von Tarcoles nach Manuel Antonio

Eigentlich wollten wir die ca. 100 Km und lt. Navi mit ca. 2 Std. Fahrzeit veranschlagte Strecke zwischen unserem Hotel 'Cerro Lodge' und unserer neuen Unterkunft 'Jungle Beach Hotel Manuel Antonio' in der Stadt 'Manuel Antonio' gemütlich hinter uns bringen. Nur Abstecher zu ein paar Stränden um dort Surfer zu beobachten hatten wir geplant.

Aber wie es oft so ist im Leben. Es kommt anders. Wir sind nicht 100 Km sondern 130 Km gefahren und gebraucht haben nicht zwei sondern acht Stunden. Und diese Differenzen brachte uns den bisher schönsten Tag während unseres Urlaubes. Nichts geplant, aber vieles ist passiert. Noch dazu nur Gutes und Schönes und Überraschendes.

Aber alles der Reihe nach.

Punkt 5:00 Früh war vor unserer Tür ein Höllenlärm. Edith wurde durch das Gebrüll von Brüllaffen geweckt, während Franz es nobel überhörte. Da Edith nicht mehr einschlafen konnte, schnappte sie sich die Kamera und ging auf die Hotelterrasse zur Vogelbeobachtung wobei ihr einige gute Schnappschüsse gelangen.

2018-05-16 0101 Tarcoles - CerroLodge - Tiere I

2018-05-16 0102 Tarcoles - CerroLodge - Tiere II

2018-05-16 0103 Tarcoles - CerroLodge - Tiere III

Nun hieß es wieder Koffer packen und alles im Auto verstauen. Wir haben uns hier auf dieser schönen und gepflegten Anlage der 'Cerro Lodge' sehr wohlgefühlt.

2018-05-16 0201 Tarcoles - CerroLodge - AnIage I

2018-05-16 0202 Tarcoles - CerroLodge - AnIage II

2018-05-16 0203 Tarcoles - CerroLodge - AnIage III

Nun brausten wir endlich ab und nach wenigen Kilometern mussten wir wieder die 'Crocodile Bridge' über den 'Rio Tarcoles' passieren. Wir bzw. Franz konnte nicht widerstehen nochmals einen Blick auf die Krokodile zu werfen. Edith durfte ihn mehr oder weniger freiwillig begleiten. Heute herrschte etwas Action bei den Tieren, da ihnen von der Brücke Futter (was in Costa Rica eigentlich strengstens verboten ist und sofort mit Gefängnis geahndet wird) zugeworfen wurde. Wir hielten uns auch nicht lange auf, da die Brücke gerade von Bustouristen geradezu gestürmt  wurde.

Nach einigen Kilometern kamen wir zu unserem ersten Zwischenstopp, der 'Playa Herradura'. Das Besondere hier ist der Yachthafen, also fuhren wir hin um ihn zu besichtigen. Etwas außerhalb der Ortschaft 'Herradura' standen wir plötzlich vor einem Tor bzw. Wachtposten, der unser Autokennzeichen notierte und den wir passieren mussten. Ab diesem Zeitpunkt waren wir in einer anderen Welt. Alles war extrem sauber. Kein Blatt lag auf der Straße bzw. wurde sofort mit Laubbläseren entfernt. Die Vegetation war üppig, aber sichtlich künstlich in Reih und Glied angelegt. Ein riesiges Gelände um den Yachthafen herum wird als ein Resort bezeichnet, das wiederum mehrere spezielle Resorts (z.B. für Marriott etc.) unterteilt und mit eigener Zugangskontrolle versehen ist. Hier liegt der modernste und mondänste Yachthafen des Landes und diese Anlage wird auch als 'Monte Carlo' von Costa Rica bezeichnet.
Wir gingen kurz in der Marina spazieren, sahen uns die vielen Yachten an und genossen schließlich eine sehr gute, wenn auch nicht ganz billige Vormittagsjause.

2018-05-16 0301 Herradura - PlayaHerradura - Yachthafen I

2018-05-16 0302 Herradura - PlayaHerradura - Yachthafen II

2018-05-16 0303 Herradura - PlayaHerradura - Yachthafen III

So gestärkt fuhren wir zum 'Playa Hermosa'. Hier gibt es höhere Wellen und daher ist dieser Strand bei fortgeschrittenen Surfern sehr beliebt. Wir fuhren die Strandstraße entlang bis wir einen Platz fanden auf dem wir Surfer vermuteten. Als wir ausstiegen raschelte es rings ums uns. Einige Leguane suchten das Weite, andere ließen sich nicht stören und wärmten sich weiterhin in der Sonne. Wir genossen die Aussicht auf Strand und Leguane bevor wir weiter den Strand entlang fuhren.

2018-05-16 0401 HermosaPalms - PlayaHermosa - StandLeguan I

2018-05-16 0402 HermosaPalms - PlayaHermosa - StandLeguan II

2018-05-16 0403 HermosaPalms - PlayaHermosa - StandLeguan III

Ein paar hundert Meter weiter sahen doch endlich Surfer. Drei junge Männer kämpften sich gerade über die Wellen ins Meer hinaus und warteten dort bis die richtige Welle zum surfen kommt. Das dauerte naturgemäß lange und nicht jeder Ritt auf der Welle war von Erfolg gekrönt. Zwei der Burschen gaben nach ca. 30 Min. sichtlich völlig entkräftet auf, während der dritte Mann noch fleißig weiter surfte.

2018-05-16 0501 HermosaPalms - PlayaHermosa - Surfer I

2018-05-16 0502 HermosaPalms - PlayaHermosa - Surfer II

2018-05-16 0503 HermosaPalms - PlayaHermosa - Surfer III

Wieder ein Stück weiter, sahen wir jemanden der gerade die Straße reinigte. Normalerweise sind mehrere von ihnen an der Arbeit, aber dieser schien heute eine Einzelschicht einzulegen. Es war ein Truthahngeier der einen auf der Fahrbahn überrollten Frosch verspeiste. Die Geier sind zwar nicht unbedingt nett anzusehen, aber ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da sie die Landschaft vom Aas säubern.

2018-05-16 0601 HermosaPalms - PlayaHermosa - Geier I

2018-05-16 0602 HermosaPalms - PlayaHermosa - Geier II

2018-05-16 0603 HermosaPalms - PlayaHermosa - Geier III

Da jetzt an diesem Strandabschnitt für uns nichts mehr zu sehen gab, fuhren wir wieder Richtung Hauptstraße zurück. Plötzlich entdeckte Edith in der Hecke neben der Straße einen schönen braunen Leguan. Franz setzte mit dem Auto zurück und schließlich standen wir Aug in Aug mit dem Tier. Vom Auto aus machten wir gleich die ersten Fotos.

2018-05-16 0701 HermosaPalms - PlayaHermosa - BraunerLeguan I

2018-05-16 0702 HermosaPalms - PlayaHermosa - BraunerLeguan II

2018-05-16 0703 HermosaPalms - PlayaHermosa - BraunerLeguan III

Als Franz ausstieg sprang der Leguan aber mit einem Satz ins Gebüsch und war nicht mehr gesehen. Franz suchter daher im Dickicht nach weiteren Leguanen und checkte dabei auch die umliegenden Bäume. In einem etwas entfernterem Baum fiel im plötzlich etwas Rotes auf. Er dachte zuerst an eine Blüte. Doch als neben dem roten Fleck noch ein blau-gelber Fleck sichtbar wurde, alarmierte er sofort die noch im Auto sitzende Edith. Die wunderte sich, warum er so aufgeregt herumfuchtelte und hüpfte schnell aus dem Fahrzeug. Dann sah sie auch die bunten Flecken im Baum und war ebenfalls ganz aufgeregt.
Seit wir in Costa Rica sind, sind wir auf der Suche nach den 'Arakanga' (hellroter Ara). Bisher haben wir ihn noch nicht aus der Nähe in freier Wildbahn gesehen. Und jetzt sitzen zehn von ihnen direkt über unseren Köpfen in den Bäumen. Wir freuten uns riesig diese farbenprächtigen Tiere so hautnah erleben zu können.

2018-05-16 0801 HermosaPalms - PlayaHermosa - RoterAra I

2018-05-16 0802 HermosaPalms - PlayaHermosa - RoterAra II

2018-05-16 0803 HermosaPalms - PlayaHermosa - RoterAra III

2018-05-16 0804 HermosaPalms - PlayaHermosa - RoterAra IV

2018-05-16 0805 HermosaPalms - PlayaHermosa - RoterAra V

So richtig zufrieden verließen wir die 'Playa Hermosa' und fuhren zum nächsten Strand, den 'Playa Esterillos Oeste'. Dort angekommen suchten wir wieder nach Surfern. Aber leider fanden wir keine. Was wir aber fanden waren zwei Fischer die soeben mit ihren Kindern den Fang des Tages reinigten und für die Abholung durch einen Großhändler bereit machten.

2018-05-16 0901 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - FischFang I

2018-05-16 0902 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - FischFang II

2018-05-16 0903 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - FischFang III

Wir blieben über eine Stunde, plauderten mit ihnen und konnten ihnen hautnah bei der Arbeit zusehen. Dann kam auch schon der Großhändler und kaufte ihnen den ganzen Fang (ca. 25kg je Fischer) ab. Da es heute ein großer Fang war mit 'Red Snapper', 'Thunfisch' und 'Goldbrasse', sowie der Preis (ca. 3 € je Kilo) momentan gut ist, konnten sich beide über einen guten Tagesumsatz freuen.

2018-05-16 1001 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - FischVerkauf I

2018-05-16 1002 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - FischVerkauf II

2018-05-16 1003 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - FischVerkauf III

Anschließend gingen wir noch ein wenig spazieren und genossen den schönen, menschenleeren Strand. Dabei konnten wir Rabengeier und Prachtfregattvögel beobachten.

2018-05-16 1101 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - Strand I

2018-05-16 1102 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - Strand II

2018-05-16 1103 Esterillos - PlayaEsterillosOeste - Strand III


Nach wir nun den westlichen Strand von 'Esterillos' ('Playa Esterillos Oeste') besucht hatten, ging es jetzt zum östlichen Strandabschnitt ('Playa Esterillos Este'). War der Westteil komplett touristenbefreit, so sah das im Ostteil ganz anders aus. Kaum eine Stelle an der man an den Strand gehen konnte. Alles war zugebaut und verhüttelt. Wobei 'Hütte' ein relativer Begriff ist, dann am Meer stehen natürlich nur sehr schöne Häuser von betuchten Leuten, die erst vor kurzem hierher gezogen sind, bzw. die Häuser nur am Wochenende benutzen (Kitzbühlsyndrom?!). Die richtigen Hütten der lokalen Bevölkerung stehen erst in zweiter oder dritter Reihe vom Meer weg und sind bei weitem nicht so luxuriös.

Nun war es aber an der Zeit wirklich weiter zu fahren. Einen Stopp machten wir noch in 'Quepos', wo wir im 'El Gran Escape' gut gegessen haben, nachdem wir eine halbe Stunde aufgrund eines Wolkenbruches im Auto auf den nachlassenden Regen warten mussten.

Eine viertel Stunde nachdem wir gegessen hatten waren wir dann endlich in unserem Hotel 'Jungle Beach Hotel Manuel Antonio'. Das Hotel ist sehr gepflegt, hat einen Pool und schönes Zimmer. Wir organisierten uns noch einen Guide für die morgige Tour und konnten zufrieden einschlafen, da wir heute wirklich viel Schönes und Unerwartetes erlebt haben.



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